Rezension "Elian und Lira - Das wilde Herz der See" von Alexandra Christo

dtv Verlag   ❥ 384 Seiten ❥ Hardcover 18,95€  ❥ Einzelband

Lira (18) ist eine Sirene und die Tochter der Meeresgöttin. Jedes Jahr an ihrem Geburtstag muss sie einem Prinzen das Herz stehlen, denn Herzen bedeuten Macht. Unter den Menschen wird sie auch als Fluch der Prinzen bezeichnet. 
Doch dann macht sie einen Fehler und verärgert ihre Mutter.
Zur Strafe wird Lira in einen Menschen verwandelt, das Wesen was sie am meisten hasst. Sie darf nur wieder zurück, wenn sie ihrer Mutter das Herz von Prinz Elian bringt.

Elian (19) ist der Prinz von Medisan. Allerdings hält er sich dort nicht oft auf, sondern segelt lieber um die Welt und jagt Sirenen. Das Meer und seine Crew sind sein Zuhause. Als er wieder in See sticht hat er ein ganz besonderes Ziel, er will die Sirenen vernichten. Besonders eine - den Fluch der Prinzen.

Als er jedoch plötzlich auf hoher See ein Mädchen vor dem Ertrinken rettet, ist das Misstrauen erst groß. Mit der Zeit entsteht allerdings Vertrauen und Leidenschaft.

Jedoch weiß er nicht, wen er sich da an Bord geholt hat. Für Lira könnte es nicht besser laufen. Doch umso näher sie dem Prinzen kommt, umso mehr zweifelt sie an ihrer Mission und allgemein ihrem ganzen Leben.

Haben die beiden eine Chance zusammen, oder wird die Wahrheit alles vernichten?



Das Buch ist aus der Sicht von Elian und Lira geschrieben. Den Perspektiven Wechsel erkennt man an den unterschiedlichen Schriftarten der Kapitel, es steht also kein Name oder so drüber.
Es war sehr flüssig zu lesen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Auch fand ich es gut, dass andere Sprachen wirklich anders geschrieben waren und nicht so, dass man sie direkt versteht, obwohl man die Sprache eigentlich gar nicht kann. Dadurch wurde es realistischer.

Eigentlich gab es am Schreibstil so gut wie nichts zu bemängeln.


Ich liebe die Geschichte von Arielle deswegen musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Natürlich war es etwas sehr viel blutrünstiger als die Disney Geschichte, aber es gibt durchaus ein paar Verbindungen.

Lira ist eine Sirene, die den Prinzen ihre Herzen raus reißt und sammelt, denn Herzen bedeuten Macht. Am Anfang musste ich mich an dieses doch schon sehr gewalttätige etwas gewöhnen, aber mit der Zeit versteht man auch wieso sie es machen oder eher machen müssen.
Lira war dadurch eine super schlagfertige und taffe Protagonistin. Auch als Mensch lässt sie sich nichts vorschreiben und ist immer für einen Kampf bereit.
Das hat mir sehr gut gefallen, obwohl sie mir manchmal vielleicht schon etwas zu vorlaut war.

Elian ist der Prinz, der sich aber lieber selber als Pirat sieht. Es ist nicht gerne zu Hause, sondern lieber auf See, denn das ist sein zu Hause. Er ist auch super taff und mutig, aber mit einem weichen Kern. Er tötet nicht gerne, sondern weil er muss. Ich fand ihn direkt sympatisch. Er würde alles für die anderen tun, und stellt sich selbst hinten an, wie ein kleiner Traum Boy.

Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich sehr langsam. Wirklich seeeeehr langsam. Aber irgendwie fand ich das sogar positiv, weil es super realistisch ist. Ich meine wer vertraut direkt einem Fremden, den man aus dem Meer zieht? Deswegen fand ich es gut, dass die beiden am Anfang sehr distanziert waren und sich eigentlich nie wirklich über den Weg getraut haben.

Die Grundidee hinter der Geschichte war allerdings auch sehr interessant. Es geht um die Suche nach einem Stein, der einem ungeheure Macht gibt. Die Menschen wollen damit die Sirenen endgültig zerstören... Und was will Lira? Das werdet ihr raus finden, wenn ihr das Buch lest.
Auf jeden Fall geht man zusammen mit den Beiden und der Crew auf die Reise.
Besonders die verschiedenen Länder fand ich sehr interessant und auch der Weltaufbau war mal etwas neues, auch wenn ich es bis jetzt noch nicht ganz verstanden habe.

Auch wenn ich es positiv fand, dass die Liebesgeschichte sich langsam entwickelt hat, war es mir vielleicht doch etwas zu langsam. Denn dadurch gab es sehr wenig Liebesanteil in diesem Buch.
Also die Fantasy war echt toll, aber mir fehlte ein bisschen die Liebesgeschichte. Ich brauch einfach immer auch ein bisschen (mehr) Liebe in meinen Büchern.
Falls ihr aber gerade mehr Lust auf Fantasy habt und die Liebe eher am Rand stehen darf, wäre das Buch für euch perfekt.

Auch das Ende wäre noch etwas ausbaufähiger gewesen, aber im Grunde genommen, war es für mich vollkommen in Ordnung, denn jeder bekommt dass was er verdient. 

Alles in allem eine schöne Fantasygeschichte in einer neuen atemberaubenden Welt mit einem kleinen Hang zum Märchen.
Ich kann sie wirklich nur weiterempfehlen.