Sonntag, 13. September 2020

Rezension "Moonlight Touch" von Jennifer Alice Jäger

Ravensburger Verlag  448 Seiten ❥ Hardcover 18,99€  ❥ Band 1 von 2


Sheera ist eine Nachtalbe und wird schon alleine dafür von der Gesellschaft geächtet. Laut dieser sind Nachtalben wie Tiere, und böse Geschöpfe der Dunkelheit.
Als Waisenkind geht Sheera in der Nacht auf Diebeszüge, als sie dann jedoch eines Nachtes plötzlich von den Blutalben, der königlichen Armee, verhaftet wird, befürchtet sie das Schlimmste.

Am Hofe angekommen stellt sich jedoch heraus, dass Sheera eine der Auserwählten ist, die um den Thron der kranken Königin kämpfen sollen, um neue Königin zu werden.

Sheera kann kaum glauben, dass sie als Nachtalbe und Diebin, eine der Auserwählten sein soll... Doch vielleicht ist dies ihre Chance den Ruf der Nachtalben zu verbessern.
Wenn sie überleben will, darf sie allerdings niemanden trauen. Nicht ihren Mitstreitern, und vor allem nicht dem hübschen Kommandanten der Armee.
Bei ihrer Aufgabe muss sie sich jedoch einem größeren Feind gegenüberstellen - dem Prinzen der Menschen.

Bei ihrem Kampf um den Thron und etwas Gerechtigkeit für die Nachtalben, entdeckt Sheera zudem viel größere Geheimnisse und Intrigen, die alles ändern können...


Das Buch ist zum Teil aus der Sicht von Sheera geschrieben. Es gibt aber auch Kapitel aus der Sicht von Lysander, die allerdings in der 3. Person verfasst sind. Das ist eigentlich nicht so mein Ding, und ich verstehe auch nicht ganz, wieso man da einen Wechsel gemacht hat. 
Einheitlich hätte ich es besser gefunden.

Ansonsten war der Schreibstil sehr flüssig und es war angenehm zu lesen.


Das Buch hörte sich sehr interessant an, wodurch ich es unbedingt lesen wollte. 
Am Anfang braucht man etwas um reinzukommen und die ganze Welt und die verschiedenen Charaktere zu verstehen.

Der Weltenaufbau war an sich interessant, obwohl er mich doch etwas an andere Bücher, wie zum Beispiel „Das Reich der sieben Höfe“ erinnert. Die Alben leben auf der einen Seite und die Menschen auf der anderen, getrennt durch einen seeehr großen Wald, um den sich viele Schauergeschichten drehen. 
Die Alben sind magische Wesen, wobei es die Hochalben, Blutalben und Nachtalben gibt. Hochalben und Blutalben sind eigentlich dasselbe, nur die Nachtalben werden ausgeschlossen und unterdrückt. Zu dem gibt es auch noch Mischlinge, die etwas menschlisches in sich haben.

Sheera war mir als Protagonistin nicht direkt sympatisch. Ich habe auch bis jetzt nicht ganz verstanden, warum sie stiehlt, da es mir nicht so vorkam als bräuchte sie das Geld dringend. Außerdem wird während des ganzen Buches nicht erwähnt wie alt sie ist, bzw. wie das Altern der an sich magischen Alben überhaupt verläuft. Das fand ich etwas schade, da ich gerade so Hintergrundinformationen super wichtig finde. Mit der Zeit mochte ich Sheera immer lieber, aber trotzdem hat sie mich noch an einigen Stellen aufgeregt.

Lysander, den Prinz der Menschen, mochte ich zwar eigentlich direkt, aber er war mir fast zu naiv und lieb. Er verliebt sich gefühlt direkt in alles auf 2 Beinen und irgendwie war mir das etwas zu viel. Ich mochte ihn trotzdem, weil er süß war, aber ja irgendwie war er mir etwas zu weich und ohne wirkliche eigene Interessen, die sein Handeln antreiben.
Übrigens erfährt man auch bei ihm nichts über das Alter oder mal irgendwelche tieferen Hintergründe...
Die anderen Charaktere waren für mich auch sehr undurchsichtig. Arthur, den Kommandanten, hab ich immer noch nicht ganz verstanden, und auch die anderen Anwärterinnen waren mir eher ein Rätsel.

Die Story war trotzdem spannend und einfallsreich. Der Wettkampf um den Thron steht allerdings gar nicht so im Vordergrund, wie man vielleicht denken könnte, denn eigentlich muss jede Anwärterin nur eine Aufgabe für sich alleine lösen und wir erleben ja hauptsächlich Sheeras Aufgabe mit. Zum Ende hin wurde es auch nochmal spannender und es kommen ein paar Wendungen, die nicht unbedingt vorhersehbar waren. Obwohl ich mir für Sheera irgendwie mehr erhofft habe, als das Ende jetzt gezeigt hat. Ich hoffe, da kommt im zweiten Teil noch was, sonst wäre es irgendwie traurig.

Insgesamt sind auf jeden Fall noch sehr viele Fragen offen. Das Ende ist ein kleiner Cliffhanger, aber durchaus zu verkraften.
Auch wenn mir nicht alles so gut gefallen hat, werde ich den zweiten Teil lesen, weil ich doch wissen will, wie es weitergeht.

Moonlight Touch ist auf jeden Fall eine spannende Fantasygeschichte, mit ungeahnten Wendungen und einer interessanten Welt. Ich hatte beim Lesen viel Spaß und freue mich auf Teil 2.





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