Sonntag, 11. Oktober 2020

Rezension "Midnight Chronicles" von Bianca Iosivoni (und Laura Kneidl)


Lyx Verlag  448 Seiten ❥ Paperback 14,90€  ❥ Band 1 von 6


Roxy (21) hat einen schweren Fehler gemacht, als sie versehentlich 449 Seelen aus der Unterwelt befreit hat. Nun hat sie genauso viele Tage Zeit, diese wieder zurückzuschicken, sonst landet sie selbst in der Hölle. Eine unmögliche Aufgabe – aber trotzdem gibt Roxy nicht auf. Sie muss es schaffen, damit sie danach weiter nach ihrem Zwillingsbruder suchen kann, der vor Jahren verschwunden ist. Alle halten ihn für tot, aber Roxy ist sich sicher, dass er noch lebt.

Als sie dann jedoch den Babysitter für Shaw spielen muss, passt das so gar nicht in ihren Plan. Shaw war von einem Geist besessen und hat seitdem keine Erinnerung mehr an seine Vergangenheit. Die Hunter nehmen ihn in ihrem Quartier auf, und Roxy spürt schnell, dass da ein Kribbeln zwischen ihnen ist.

 

Aber sie hat keine Zeit für die Liebe, ihr läuft die Zeit davon…

Doch schon bald muss Roxy feststellen, dass nichts so ist wie sie dachte und ihr vielleicht sogar noch weniger Zeit bleibt als geplant.


 




Das Buch ist komplett aus der Sicht von Roxy geschrieben. Der Schreibstil war, wie von Bianca Iosivoni gewohnt, super flüssig und toll zu lesen. Es ist super anschaulich geschrieben und man fühlt sich einfach als wäre man ein Teil der Geschichte. Rechtschreibfehler oder Sonstige sind mir keine aufgefallen, aber das hätte mich bei diesem Buch auch stark gewundert. Allerdings gab es zum Teil ein paar Längen, die auch der schöne Schreibstil der Autorin nicht ausgleichen konnte.


 






Ich liebe die Bücher von Bianca (und Laura), deswegen musste ich diese neue Reihe der beiden Autorinnen natürlich lesen. Vielleicht waren meine Anforderungen an das Buch deshalb etwas hoch, sodass ich am Ende nicht komplett überzeugt wurde.

 

Die Grundidee der Hunter hat mir erst mal sehr gut gefallen. Die verschiedenen „Hunter“-Arten waren interessant und toll ausgestaltet. Etwas blöd fand ich nur, dass quasi jeder ein Hunter sein kann – man braucht dafür keine besonderen Gene oder ähnliches. Freier Hunter kann also jeder sein, und es kann wohl auch jeder (nach jahrelanger Übung) ein magisches Amulett benutzen. Ich bin eher der Fan von diesem „auserwählt sein“, deswegen fand ich das nicht so toll. Aber so war es vielleicht auch mal was anderes, im Gegensatz zu sonst fast allen Büchern. Man kann es also so oder so sehen.

Man erfährt erst relativ spät, wieso Roxy diese Seelen befreit hat, wodurch die Spannung diesbezüglich aufrecht erhalten wurde. Allerdings gibt es sonst im Buch sehr viele Längen. Es kommen zwar immer neue Aspekte dazu, wie Roxys Suche nach ihrem Bruder, die jedoch eher sehr weit im Hintergrund steht, aber trotzdem plätschert die Geschichte an vielen Stellen nur so vor sich hin. Man erwartet einfach das mehr kommt. Am Ende des Buches kommt dann ein Showdown, auf den hingearbeitet wurde, aber der fällt dann irgendwie viel kleiner aus und ist schon fast etwas langweilig. Auch lässt die Liebesgeschichte, falls man das so nennen kann, seeeeehr lange auf sich warten oder ist in diesem Buch eigentlich nicht existent. Das fand ich auch etwas traurig, denn ich hätte mir da gerne wenigstens mal einen Kuss oder so gewünscht.

 

Roxy an sich hat mir als Charakter aber gut gefallen. Sie ist taff, hat aber auch eine weiche Seite. Sie ist eine freie Huntress und kann mit dem Amulett Magie wirken, was meiner Meinung nach die coolste Kraft der Hunter ist. Shaw mochte ich aber noch lieber, obwohl er sein Gedächtnis verloren hat, ist er so ein toller Kerl und man will ihn einfach nur in den Arm nehmen. Ich bin super gespannt, was noch auf uns zukommt und wann wir mehr über seine Vergangenheit erfahren, die könnte nämlich nach den Andeutungen durchaus spannend sein.

Die Nebencharaktere waren auch toll ausgearbeitet, dass findet man bei Biancas Büchern aber auch eigentlich immer.

 

Insgesamt hätte ich mir von dem Buch einfach etwas mehr erwünscht. Ich fand es hatte zum Teil zu viele Längen und auch stört mich etwas, dass das Geschehen erst super langsam geht - dann total schnell und vor allem brauche ich mehr Liebe! Ich finde es auch etwas blöd, dass es in nächsten Teil jetzt erst um andere Charaktere geht und wir dadurch länger auf die Fortsetzung von Roxys und Shaws Geschichte warten müssen, auch wenn sie natürlich im nächsten Teil vorkommen werden. Vielleicht ist mir so eine Reihe mit 6 Bänden dann doch zu viel.

 

Allen Fantasy Fans und vor allem allen Fans von Bianca Iosivoni kann ich das Buch aber trotzdem empfehlen. Die Geschichte war interessant und hat durchaus noch mehr Potenzial. In der Welt der Hunter kann noch viel passieren und ich bin gespannt wie es weitergeht.




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